Nun geht es also aufwärts mit der Demokratie. In Stuttgart ist etwas geschehen, was man bisher nicht für möglich hielt: Der Bürger/die Bürgerin protestiert, geht auf die Strasse und läßt sich von Wasserwerfern nass spritzen. Es geht um einen Kopfbahnhof und um Bäume und Käfer, die man erhalten will. Da zeigt man Flagge und steht wie ein Bollwerk gegen die Regierung. Für Heimat und Natur geht der Deutsche auf die Straße und zwar alt und jung, arm und reich, Kapitalisten und Arbeitnehmer. Zwar ist man etwas spät dran, aber vielleicht läßt sich ja doch noch etwas verhindern; auch wenn’s so oder so richtig teuer wird.
Nun wird verhandelt, was ich gut finde und denke, ob sich so was auch organisieren ließe, wenns um den Atommüll geht oder sagen wir mal um den Erhalt der Lebensqualität der aus dem Erwerbsleben verdrängten, dem sogenannten Prekariat?
Ob die Öffentlichkeit sich wegen der Brutalität des Polizeieinsatzes gegen die Linksautonomen oder die 1. Mai Demonstranten erregen würde? Ob der Herr Geißler oder eine ähnlich wichtige Figur aus dem Establishment dann auch zu einem runden Tisch aufrufen würde? Nur mal so; um auch die sicher sehr unbequemen Fragen der radikalen Linken ins Licht der Öffentlichkeit zu heben.
Dann, ja dann wären wir auf dem Weg in eine Basis-Demokratie, die auch den Namen verdiente. Aber ALG II Empfänger/innen sind keine Kopfbahnhöfe, keine Parkbäume und auch keine Juchtenkäfer; letztere schließlich gehören zur Natur und Heimat und beide haben hierzulande allemal Vorfahrt.
Sollten tatsächlich Leser_innen dieses Blogs an Sachfragen zu pro & contra von „Stuttgart 21“ interessiert sein, so empfehle ich diese Überlegung!