Vor dreißig Jahren erreichte der Weltverband International Romani Union (deren langjähriger engagierter Ehrenpräsident der US-amerikanische Filmstar Yul Brynner war) bei den Vereinten Nationen den Status einer beratenden Nichtregierungsorganisation. Am 27. Oktober des gleichen Jahres fand im ehemaligen KZ Bergen-Belsen die erste internationale Kundgebung zum Gedenken an die Opfer des Porajmos statt; die Ansprache hielt Simone Veil, erste Präsidentin des Europaparlaments und Überlebende der Shoah.*
Porajmos bedeutet in Romanes, was für Juden die Shoa ist.
In Nis/Serbien wurden wir konfrontiert mit einem Vernichtungslager der Nazis, die dort sowohl serbische Kommunisten, Juden aber eben auch Roma in einem Konzentrationslager gefangen hielten und auf einem Erschießungsplatz ermordeten.
Erschießungsplatz im SS-Lager in Nis/Serbien
Bis heute werden diese Menschen auch in Deutschland immer noch unmenschlich behandelt. Die seit hunderten von Jahren in Literatur und Wissenschaft transportierte Verachtung dem Volk der Sinti und Roma gegenüber hält sich bis heute.
*aus: Birgit Seemann: Eine deutsche Minderheit: Sinti und Roma. In: TRIBÜNE. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums (Frankfurt am Main), 48. Jg., 2009, Heft 190, S. 98-106.