Denken wir einen Tag lang nach über die Roma. Es ist zwar wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein. Dennoch macht es Sinn. Was haben wir mit den Roma zu tun? Was bedeutet für uns diese Minderheit in den westlichen Gesellschaften?
Der 8. April ist einer dieser aufgesetzten Gedenktage. Aber er ist nun mal da und gibt die Gelegenheit unsere aufgeklärten und demokratischen Verfassungen zu hinterfragen. Kann sich eine Gesellschaft als aufgeklärt oder demokratisch bezeichnen, wenn sie wie explizit an den Roma seit hunderten von Jahren unglaubliche Verbrechen vollbringt, wenn diese Gesellschaft nicht ertragen kann/will, dass diese Menschen ein anderes Kultur- und Zivilisationsverständnis haben?
Roma sollen werden, wie die Menschen der Mehrheitsgesellschaft. Sie sollen sich anpassen an die Normen und die Eigenarten, bis hin zur Gesichtslosigkeit. Den Anderen will man nicht wahrhaben; am liebsten vernichten, wie in einigen europäischen Ländern bis heute erlebbar ist.
Europa scheint erbarmungslos, wenn es um die Sinti und Roma geht. Warum nur lassen wir ihnen nicht ihre Kultur, ihr Alltagsleben? Das ist die Frage.
Die Europäer (von anderen Weltregionen weiß ich nicht genug) müssen sich daran messen lassen, wie sie mit dieser Minderheit umgehen; wie Deutschland mit den Roma aus den ehemaligen jugoslawischen Staaten verfährt, deren Aufenthalt hier nicht gesichert ist und die abgeschoben werden sollen, in Länder in denen ein zivilisiertes Leben gar nicht möglich ist.
Wo ist die gegenseitige Hilfe, die uns als freiheitlich orientierte Demokraten und Demokratinnen so auszeichnen soll.
Wie gesagt, ein Tag des Nachdenkens kann die Verhältnisse nicht ändern, aber vielleicht ein Anstoß zum Weiterdenken und solidarischen Handeln sein.