Die Demonstranten waren Linke.
Am 26. November las ich von Alex Feuerherd den Beitrag Gerüchte aus der Vokü (Kürzel für Volksküche und traditionell links/anarchistisch) in der Wochenzeitung Jungle World. Im Beitrag wird berichtet, dass dem jüdischen Referenten Karl Pfeifer die Teilnahme an einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus, Antizinganismus und Neonazismus versagt wurde, und zwar mit der Begründung, er sei als Mitglied der jüdischen Eliteeinheit Palmach als Soldat gegen die Palästinenser an einem Massaker beteiligt gewesen. Statt Beweisen für die Tat sei von Seiten der Veranstalter argumentiert worden, er sei Zionist gewesen.
Beide Vorgänge sind erstens unfassbar und zeigen zum anderen den strukturellen Antisemitismus auch bei Teilen der Linken und Anarchisten. Nun ist ja nicht neu, dass es diesen gibt, aber erstaunlich ist, dass die Kräfte innerhalb der (von sich meinenden) emanzipatorischen Linken trotz jahrelanger Diskussionen und Aufklärung seitens der Juden und Roma keinen Erkenntnis-Zugewinn zu verzeichnen haben.
Einmal tumb, immer tumb oder gar tümber?
Gerhard Kern